Für ihr berufliches Wirken und ihr Engagement ausgezeichnet

Die Stadt Leoben würdigte 31 Personen mit der Verleihung von Ehren- und Verdienstzeichen.

Leoben, 07.11.2024

Verdienstzeichen

Bild: Russold

Ehrungen im Leobener Live Congress

Im Rahmen eines festlichen Aktes ehrte die Stadt Leoben im Leobener Live Congress Anfang der Woche herausragende Persönlichkeiten, die sowohl in ihrem beruflichen Handeln als auch in ihrem privaten Engagement außergewöhnlichen Einsatz zeigten und maßgeblich zur positiven Stadtentwicklung sowie zu einem vielfältigen sozialen Leben in Leoben beitrugen. „In den Lebensgeschichten wird deutlich, dass viele der Geehrten ihren Beruf als Berufung empfunden haben. Es ist erfreulich zu sehen, wie stark sie sowohl für ihre berufliche Tätigkeit als auch für ihr ehrenamtliches Engagement eingestanden sind, wodurch sie zahlreiche bedeutende Fortschritte für Leoben erzielt haben. Dafür möchte ich meinen aufrichtigen Dank aussprechen.“, hob Bürgermeister Kurt Wallner hervor.

Große Ehrenzeichen

Das Große Ehrenzeichen der Stadt Leoben wurde an Em. Univ.-Prof. DI Dr. mont. Hubert Biedermann sowie an Stadtamtsdirektor i.R. HR Mag. Dr. Wolfgang Domian vergeben.

  • em.o.Univ.-Prof. DI Dr. mont. Hubert Biedermann, Diplom-Ingenieur des Hüttenwesens, promovierte 1983 und habilitierte sich 1989 an der Montanuniversität Leoben. Er leitete das Department für Wirtschafts- und Betriebswissenschaften von 1995 bis 2021 und war Vizerektor für Controlling und Finanzen. Unter seiner Mitwirkung entwickelte sich die Universität zur Campusuniversität und lukrierte umfangreiche Drittmittel durch Kooperationen mit der Industrie. Biedermann ist Pionier im Bereich Instandhaltung und Präsident der ÖVIA, deren jährlicher Kongress, Leoben nicht nur enorme Wertschöpfung beschert, sondern auch zeigt, dass die Montanuniversität nicht nur im technischen, sondern auch im Managementbereich über erstklassiges Know-How verfügt.
  • HR Mag. Dr. Wolfgang Domian war über zwei Jahrzehnte als Stadtamtsdirektor von Leoben tätig und engagierte sich leidenschaftlich für die Stadt und ihre Bürger. Nach seiner Matura und dem Studium der Rechtswissenschaften in Graz begann er 1985 im Stadtamt und wurde 1998 zum Stadtamtsdirektor ernannt. Er entwickelte ein modernes Leitbild und setzte innovative Projekte wie elektronische Amtswege um. Zudem positionierte er die Stadt auf europäischer Ebene und war in der Lehre sowie in Fachpublikationen aktiv. Für seine Verdienste erhielt er 2021 das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark.

Goldene Ehrenzeichen

Mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Leoben wurden folgende neun Persönlichkeiten geehrt: Gemeinderat a.D. Wilhelm Angerer, Dr. Gerhard Hechtl, Claus Kastner, o.Univ.-Prof. Mag. Dr. Peter Kirschenhofer, Dr. Christa Leodolter, Gemeinderat a.D. Reinhold Metelko, DI Gerhard Schindelbacher, Dir. i.R. Mag. Eva Tomaschek, Max Wieser senior.

  • Wilhelm Angerer begann 1964 seine Lehre als KFZ-Elektriker bei Bosch-Bandl und arbeitete ab 1979 für die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke. 1996 wurde er Vorsitzender der Personalvertretung der Stadtgemeinde Leoben, eine Position, die er bis 2012 innehatte. Er setzte sich für die Anliegen seiner Kolleg:innen ein, förderte ein respektvolles Miteinander und führte sozialpartnerschaftliche Verhandlungen, die Verbesserungen wie mehr Dienstnehmer-Schutz und betriebliche Gesundheitsförderung zur Folge hatten. Zudem war er im Leobener Gemeinderat aktiv und ist seit 2013 als Mietervertreter in Judendorf tätig.
  • Nach der Matura am Pestalozzigymnasium in Graz begann Dr. Gerhard Hechtl ein Medizinstudium, das er trotz eines schweren Motorradunfalls 1982 erfolgreich abschloss. Nach seiner Turnusausbildung in Rottenmann und auf der Stolzalpe entschloss er sich, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie zu werden. 1990 eröffnete er eine erfolgreiche Praxis in Leoben, die er bis zu seiner Pensionierung 2021 führte. Er absolvierte Zusatzausbildungen in manueller Medizin und Osteopathie und legte großen Wert auf Prävention und die Mitwirkung seiner Patient:innen. Seit 2020 ist er als Wahlarzt und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger tätig. In seiner Freizeit engagiert er sich bei den Oberlandlern und war zweimal „Großbauer“.
  • Claus Kastner absolvierte die Pädagogische Akademie in Graz und unterrichtete über 25 Jahre an der Franz Jonas Hauptschule in Trofaiach. 2007 wurde er Bezirks-Pflichtschulinspektor für Leoben und ab 2014 Schulqualitätsmanager für die Bildungsregion Obersteiermark Ost. Er initiierte Projekte zur Förderung technischer Ausbildungen und setzt sich aktuell für den Aufbau einer Internationalen Schule sowie für ein Pilotcluster in Eisenerz ein. Neben seiner Tätigkeit im Bildungsbereich führt er seit 1997 erfolgreich eine Werbe- und Kommunikationsagentur. Zudem engagiert er sich ehrenamtlich in diversen Funktionen.
  • em.o.Univ.-Prof. Mag. Dr. Peter Kirschenhofer promovierte 1979 in Mathematik an der Universität Wien und begann anschließend eine Karriere als Assistenzprofessor an der TU Wien, wo er 1983 habilitierte. 1996 wurde er Professor für Mathematik und Statistik an der Montanuniversität Leoben und war von 1999 bis 2001 Vorsitzender des
    Professorenverbandes sowie von 2001 bis 2019 Vorsitzender des Senats. Er wurde für sein kollegiales Wirken geschätzt und veröffentlichte zahlreiche Publikationen. Zudem war er 15 Jahre lang Mitglied der Jury der Österreichischen Mathematischen Olympiade und erhielt 2020 das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark.
  • Dr. Christa Leodolter maturierte 1977 an der HLA Schrödinger in Graz und promovierte 1985 in Medizin. Nach verschiedenen Tätigkeiten in steirischen Spitälern eröffnete sie 1991 eine Praxis für Allgemeinmedizin in Leoben-Hinterberg. Neben der Ordination bot sie Mütterberatungen und Vorträge an und ist auch nach ihrer Pensionierung 2023 weiterhin als Wohnsitzärztin aktiv. Zudem engagiert sie sich seit 25 Jahren im Kiwanis Club Leoben und leistet humanitäre Hilfe in Nepal, wo sie mehrere Hilfsprojekte realisierte.
  • Der gelernte Maschinenschlosser Reinhold Metelko war 40 Jahre bei voestalpine tätig und setzte sich als Betriebsrat für seine Kolleg:innen ein. 22 Jahre lang war er im Gemeinderat von Leoben aktiv und vertrat die Interessen der älteren Generation. Als Senior:innenreferent und Bezirksvorsitzender des Pensionist:innenverbandes Steiermark engagierte er sich für soziale Belange. 2022 übergab er sein Amt an GR Arno Maier und wurde für sein Engagement mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich sowie der Ernennung zum Ehrenbergmann der Knappschaft Seegraben ausgezeichnet.
  • DI Gerhard Schindelbacher studierte Metallurgie an der Montanuniversität Leoben und begann 1985 am österreichischen Gießerei-Institut (ÖGI) zu arbeiten. Nach 37 Jahren, in denen er das Institut maßgeblich prägte, wurde er 1997 Institutsleiter und 2002 Geschäftsführer. Unter seiner Leitung entwickelte sich das ÖGI zu einem führenden Gießerei-Forschungsinstitut in Europa und engagierte sich in nationalen sowie EUForschungsprojekten, insbesondere zur Untersuchung von Werkstoffen für die Luft- und Raumfahrt. Er setzte sich für die Modernisierung des Instituts und die Erweiterung des Mitarbeiter:innenstabs ein. Schindelbacher ist Ehrenmitglied mehrerer Fachorganisationen und aktiv im Lionsclub sowie bei den Freunden des Radwerks IV in Vordernberg.
  • Nach der Matura 1977 studierte Dir. i.R. Mag. Eva Tomaschek Germanistik und Geschichte und unterrichtete ab 1983 am Neuen Gymnasium Leoben sowie am Kapfenberger Gymnasium. Von 2015 bis zu ihrer Pensionierung 2023 war sie Direktorin des Gymnasiums Moserhofstraße, das 2016 in „Europagymnasium“ umbenannt wurde. Unter ihrer Leitung wurden Sanierungsarbeiten durchgeführt und 2017 Englisch als Arbeitssprache eingeführt, was zur Auszeichnung mit dem Europäischen Sprachensiegel führte. Sie engagiert sich ehrenamtlich in der katholischen Kirche und setzt sich im Serviceclub Soroptimist Österreich für verbesserte Lebensbedingungen von Mädchen und Frauen ein.
  • Max Wieser begann seine Karriere 1962 als Angestellter in der Einkaufsabteilung der Gösser Brauerei AG und übernahm 1972 die Depotleitung in Spittal/Drau. 1978 wurde er Regionalverkaufsleiter für die Obersteiermark und das Salzkammergut. 1989 startete er seine selbständige Karriere als Unternehmer und Immobilienexperte, womit er die Leobener Wohnlandschaft maßgeblich prägte. Bis heute hat er 20 Objekte mit 182 Wohneinheiten saniert, um das Stadtbild zu verbessern. Gemeinsam mit seinem Sohn betreibt er Wieser Immobilien, das sich auf die Schaffung von Wohnraum mit hohem Komfort spezialisiert hat.

Dank an alle Geehrten

In seinen Dankesworten im Namen aller Geehrten ging Wolfgang Domian auf die heute mehr denn je gegebene Notwendigkeit des Sprichwortes „Sapere aude“ – „Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen“ – ein und ermutigte, dies verstärkt in den Mittelpunkt des eigenen Denkens und Handelns zu stellen. Er rief dazu auf, dem sachlichen Diskurs in der Gesellschaft wieder mehr Raum zu geben, statt blind vorgefertigten Meinungen in den sozialen Medien zu folgen und diese zu verstärken. Eine gute Ausbildung gepaart mit einer soliden humanistischen Bildung seien die Voraussetzung, um den Wohlstand und das Vermächtnis, das unsere Vorfahren aufgebaut haben beizubehalten und für kommende Generationen zu bewahren.

Verleihung der Verdienstzeichen

In einer zweiten Ehrungsveranstaltung am Dienstag wurden 20 verdiente Mitbürger:innen mit Goldenen bzw. Silbernen Verdienstzeichen der Stadt Leoben geehrt.

Peter Buder, Manfred Pfister, Norbert Stranegger, und Jürgen Schraml wurden für ihr beherztes Eingreifen in lebensbedrohlichen Situationen ausgezeichnet.

Alexander Debeletz, Wolfgang Gaube, Ing. Hans Mocharitsch, Heinz Rath, Christian Riegler, Theresia Rosenthaler, Barbara und Erwin Schager, Alfred Stadlhofer, Maria und Franz Ewald Steinkellner, Helga Stock und Andreas Taferner, die in ihren diversen Funktionen auf vielfältige Weise zu einer lebens- und liebenswerten Stadt beigetragen und sich mit viel persönlichem Engagement für Leoben und die Bürger:innen der Stadt eingesetzt haben, wurden ebenfalls mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Stadt geehrt.

Herbert Bösch, Renate Konrad und Stefan Bukvic erhielten das Silberne Verdienstzeichen für ihren Einsatz zum Wohle der Gemeinschaft.

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