Leoben pflanzt Inklusionsbaum für mehr gesellschaftliches Miteinander
Kommunale Aktionspläne sollen die Umsetzung flächendeckender, barrierefreier Wohn- und Lebensräume erleichtern.
Leoben, 31.03.2023
Die Stadt Leoben und die Lebenshilfe Leoben setzen sich für die Gleichberechtigung aller Bürger:innen in sämtlichen Lebenslagen und -bereichen ein. Rechtzeitig vor dem Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai wurde in der Ahornallee zwischen Bildungszentrum Innenstadt und Rathauszufahrt als Zeichen gelebter Inklusion ein „Inklusionsbaum“ gesetzt. Der Spitzahorn der Sorte ‚Emerald Queen‘ besticht durch seine wunderschön geformte, majestätische Baumkrone und das dichte grüne Blattwerk. Wetterfeste Tafeln mit Botschaften der Selbstvertreter:innen, sogenannte Inklusionsblasen, sollen das Bewusstsein der Bevölkerung für die verschiedenen Teilbereiche der Inklusion schärfen.
Melanie Stiglitz, Selbstvertreterin der Lebenshilfe Leoben und in dieser Funktion für die Vertretung der Interessen von Menschen mit Behinderung nach außen zuständig, hat den Wunsch zur Pflanzung solch eines Baumes im vergangenen Jahr an Bürgermeister Kurt Wallner herangetragen und ist stolz, dass ihr Projekt nun in die Tat umgesetzt wurde. „In Zusammenarbeit mit anderen steirischen Lebenshilfen ist es mir ein besonderes Anliegen, die Gesellschaft zu sensibilisieren und die Artikel der Behindertenrechtskonvention in unserem Lebensumfeld umzusetzen, damit auch Menschen mit Behinderungen die gleichen Lebenschancen erhalten“, so Stiglitz.
Bürgermeister Kurt Wallner erläutert seine Beweggründe für die Übernahme der Baumpatenschaft wie folgt: „Soziale Teilhabe ist der Schlüssel zur Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung. In Leoben versuchen wir, diesem Anspruch auch durch die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Leoben gerecht zu werden, trotzdem gilt es nach wie vor, Verbesserungspotentiale zu identifizieren, Barrieren abzubauen und so zu einer Stadt für alle zu werden. Der Inklusionsbaum soll dazu dienen, die Sichtbarkeit dieses gesellschaftlich relevanten Themas zu erhöhen und den Menschen die vielfältigen Aspekte von Inklusion vor Augen führen.“
Im Rahmen der Pflanzung wurde auch der – 2022 in zweiter Auflage erschienene – Leitfaden der Lebenshilfe zum Thema „Inklusion in Gemeinden“ an Bürgermeister Kurt Wallner übergeben. Darin werden Kommunen zur Erstellung eines Aktionsplanes ermutigt, der dazu beitragen soll, Inklusion auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu leben und damit ein gutes Leben und volle Teilhaberechte für alle Bürger:innen zu verwirklichen.
Bereits bestehende Projekte für ein inklusives Le(o)ben:
- Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Leoben im Bereich Grünraumpflege (entlang Radweg Hinterberg, Baumpflanzungen S-Bahn-Station Leoben-Lerchenfeld, Öko-Park Mareckkai)
- Kooperation von Wirtschaftshof und Jugend am Werk im Bereich Straßenreinigung
- Ampelanlagen mit akustischem Signal
- Abflachung von Gehsteigkanten
- Taxigutscheine zur Erhöhung der Mobilität von Behinderten
- Barrierefreie Gestaltung von Gemeindewohnungen
- Blinden-Leitsystem im Rathaus
- Einstiegsrampen im öffentlichen Nahverkehr (Stadtbusse)
- Barrierefreie Bildungszentren (Pestalozzi, Innenstadt, in Planung: Fröbelgasse)
- Barrierefreie Begegnungszentren, Trauungssaal, MuseumsCenter, Stadtbibliothek, etc.
- Barrierefreie Müllcontainer
- Berichterstattung über Down Syndrom Zentrum, Lebenshilfe Leoben, Jugend am Werk, etc. über die offiziellen Medien der Stadt
Ansprechpartnerin für Medien
- Fachbereich Presse & PR: Leiterin des Fachbereichs