Neue Ehrenringträger der Stadt Leoben
Die Stadt Leoben ehrte fünf Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihr Wirken.
Leoben, 31.10.2019
Ehrenring macht besondere Leistungen sichtbar
Die Stadt Leoben verlieh Ehrenringe an fünf verdiente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, deren Wirken das Ansehen der Stadt Leoben positiv gesteigert hat. Die neuen Ehrenringträger sind der evangelische Altbischof Michael Bünker, der ehemalige Dechant des Dekanates Leoben emeritierter Propst Kanonikus Johann Feischl, der ehemalige HLW-Direktor Gemeinderat a.D. Klaus Kolenc, der ehemalige Obmann des Vereins „Steirerherzen Seegraben“ Simon Morokutti sowie der ehemalige 1. Vizebürgermeister Rudolf Pawlitschko.
„Die Stadt Leoben dankt den neuen Ehrenringträgern sehr herzlich für ihr Wirken und möchte mit der Verleihung des Ehrenringes diese Leistungen für alle Zeiten sichtbar dokumentieren. Wir wählen daher auch sehr sorgfältig aus, damit die Auszeichnung stets ihren Wert behält“, sagte Bürgermeister Kurt Wallner.
Michael Bünker
Michael Bünker, der 1954 als drittes Kind des evangelischen Pfarrers Otto Bünker im Leobener Pfarrhof geboren wurde, verbrachte seine Kindheit in Radenthein in Kärnten. Bünker studierte evangelische Theologie in Wien. Im Jahr 1999 erfolgte die Wahl zum Oberkirchenrat und am 1. Juni 2007 zum Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich. Sein Amt als Bischof trat Michael Bünker am 1. Jänner 2008 an und übte dieses bis Ende August 2019 aus. Mit September 2019 folgte ihm Michael Chalupka als Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich nach. Bis Herbst 2018 bekleidete er auch die Rolle des Generalsekretärs der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Österreich.
Johann Feischl
Johann Feischl, geboren 1948 in Schöder bei Murau, wurde 1973 zum katholischen Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Mürzzuschlag und Leoben-Waasen wurde er für 24 Jahre Pfarrer in Leoben-Donawitz. Nebenbei war er als Pfarrer in Leoben-Waasen, als Seelsorger in der Justizanstalt Leoben sowie in der Betriebsseelsorge bei der voestalpine Donawitz tätig. Von 1997 bis 2006 war Johann Feischl Dechant des Dekanates Leoben, sowie von 2003 bis 2004 Provisor von Leoben-St. Xaver. Von 2006 bis 2017 war er als Pfarrer und Propst im Pfarrverband Bruck an der Mur-Pernegg-St. Dionysen-Oberaich tätig und gleichzeitig Dechant des Dekanates Bruck an der Mur. Über seine Tätigkeit als Pfarrer hinaus bekleidete er viele Jahre die Funktion des Diözesanrates, war Kuratoriumsmitglied der Caritas Steiermark und des Kirchlichen Vermögensfonds. In seiner jahrelangen Tätigkeit als Religionslehrer an diversesten Schulen war er äußerst beliebt. Obwohl er im Jahr 2017 eigentlich in Pension gegangen ist, übt er nach wie vor Tätigkeiten in mehreren kirchlichen Bereichen aus.
Klaus Kolenc
Klaus Kolenc wurde 1943 in der polnischen Stadt Posen geboren, wohin sein Vater strafversetzt war, da er sich dem NS-Regime nicht unterordnete. Dann kam Kolenc wieder nach Leoben, wo er die städtische Handelsschule absolvierte. Später legte er noch in Graz die HAK-Abendschul-Matura ab. Nach dem Studium der Handelswissenschaften in Wien startete Kolenc im Jahr 1971 seine Karriere als Lehrer an Schulen in Bruck an der Mur und Leoben. Im Jahr 1984 erfolgte die Ernennung zum Direktor der Höheren Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe Leoben (heutige HLW Leoben), welcher er bis 2005 war. In dieser Position prägte er die Historie der Schulstadt Leoben mit. Neben seiner zehnjährigen Tätigkeit im Leobener Gemeinderat war er 33 Jahre Hauptkassier der SPÖ-Ortsorganisation Leoben-Stadt und fand noch Zeit als Präsident des Kiwanis Club Leoben tätig zu sein.
Simon Morokutti
Der Name Simon Morokutti ist untrennbar mit dem Leobener Trachtenverein „Steirerherzen Seegraben“ verbunden. 1941 im salzburgerischen Maria Alm geboren, musste Simon Morokutti bereits in seiner Kindheit als Halterbub und Liftwart arbeiten. Das Erlernen eines Berufes blieb ihm mangels Angebot an Lehrstellen verwehrt. Morokutti war im Schutzhausbau in hochalpinen Regionen aber auch im Stollen- wie Seilbahnbau als Eisenbieger oder Mineur tätig. Von 1963 bis 1968 arbeitete er in der Zellulosefabrik Hinterberg und danach 25 Jahre lang im technischen Betrieb des Landeskrankenhauses Leoben. Mit der Übersiedelung von St. Michael nach Leoben im Jahr 1969 traten seine Familie und er dem Trachtenverein „Steirerherzen Seegraben“ bei, um der Leobener Bevölkerung näher zu kommen und ein neues Heimatgefühl zu erlangen. Simon Morokutti war neben vielen anderen Funktionen jahrelang Obmann des Vereines und hat wesentlich dazu beigetragen, dass dieser zu neuer Blüte gelangte. 1999 wurde Simon Morokutti als Dank für seine Verdienste zum Ehrenobmann des Trachtenvereins „Steirerherzen Seegraben“ ernannt.
Rudolf Pawlitschko
Rudolf Pawlitschko, 1946 in Nürnberg geboren, wurde als Sudetendeutscher aus dem väterlichen Elternhaus vertrieben und floh mit seiner Mutter zurück in die Steiermark. Im Anschluss an seine Schulzeit bekam er eine Lehrstelle bei Julius Meinl am Leobener Hauptplatz. Nach Absolvierung des Wehrdienstes wurde er zum Filialleiter-Stellvertreter in Leoben-Seegraben ernannt, ehe er 1972 die Leitung der Trofaiacher Filiale übernahm. Ab 1985 führte er die Julius Meinl-Filiale in Leoben-Leitendorf und besuchte nebenbei die dreijährige Gewerkschafts-Abendschule. 1988 wurde er zum Betriebsratsobmann für die Länder Steiermark und Kärnten gewählt und betreute in dieser Funktion ca. 900 Mitarbeiter an 60 Standorten. Überdies war Pawlitschko ab 1990 Mitglied der AK-Vollversammlung und wurde in der Folge in seiner Funktion als Betriebsratsvorsitzender zum Landesvorsitzenden der Sektion Handel der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) bestellt. 2001 ging Rudolf Pawlitschko nach 44 Dienstjahren in Pension. Darüber hinaus war er bis 2012 Mitglied der Lehrlingsprüfungskommission bei der Wirtschaftskammer in Graz. Nachdem er bereits von 1990 bis 1995 Mitglied des Leobener Gemeinderates war, wurde Rudolf Pawlitschko 1995 zum 1. Vizebürgermeister gewählt, welches Amt er bis zum Jahr 2005 innehatte.
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